Mehrere US-Staaten leiten Ermittlungen gegen Celsius ein – Zieht die BaFin nach?

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Die Börsenaufsichten von fünf verschiedenen US-Bundesstaaten haben inzwischen Ermittlungen gegen die „Krypto-Sparkasse“ Celsius Network eingeleitet, nachdem diese kürzlich einen temporären Auszahlungsstopp verhängt hat.

Da dessen deutsches Partnerunternehmen Nuri – und damit auch deutsche Krypto-Anleger – ebenfalls von den Entwicklungen betroffen ist, stellt sich die Frage, wann die deutsche Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) in dem Fall aktiv wird.

Wie Reuters am gestrigen Donnerstag berichtet hat, bestätigt Joseph Rotunda von der texanischen Börsenaufsicht, dass neben Texas auch die zuständigen Behörden in den Bundesstaaten Alabama, Kentucky, New Jersey und Washington Ermittlungen gegen Celsius aufgenommen haben. Rotunda betont dahingehend sogar, dass die Ermittlung zumindest in Texas „oberste Priorität“ hat. Ganz besonders die Tatsache, dass Konten quasi eingefroren sind, stößt der Behörde sauer auf.

„Ich bin sehr beunruhigt, dass die Klienten – darunter auch viele kleine Privatanleger – die vielleicht dringend Zugriff auf ihre Gelder brauchen, jetzt nicht von ihren Konten abheben können. Die Tatsache, dass sie auf ihr investiertes Geld nicht zugreifen können, könnte für sie beträchtliche finanzielle Konsequenzen bedeuten“, wie der Direktor der Abteilung für Strafverfolgung zu bedenken gibt.

Der Bericht über erste Ermittlungen gegen Celsius kommt nachdem das Wall Steet Journal jüngst berichtet hatte, dass zwei wichtige Geldgeber der Krypto-Sparplattform, die während einer Finanzierungsrunde im November 2021 noch groß investiert hatten, wegen den möglichen Risiken keine weiteren finanziellen Mittel mehr zur Verfügung stellen wollen. Die WestCap Group und der kanadische Rentenfonds Caisse de dépôt et placement du Québec hatten Celsius zuvor im Rahmen einer 750 Mio. US-Dollar schweren Finanzierungsrunde mit neuem Investitionskapital ausgestattet und den Unternehmenswert der Plattform auf 3,5 Mrd. US-Dollar hochgeschraubt.

In Ermangelung an Lösungsmöglichkeiten hat sich die Krypto-Sparkasse nun sogar dazu durchgerungen, einen externen „Schuldnerberater“ an Bord zu holen, der dem Unternehmen helfen soll, Schulden umzustrukturieren und neue Investoren zu gewinnen. Nach drei Tagen Funkstille hat sich Celsius-Chef Alex Mashinsky am Mittwoch erstmals wieder auf Twitter zu Wort gemeldet und betont, dass sein Team hinter den Kulissen „rund-um-die-Uhr“ daran arbeitet, die Fragen der Nutzer zu beantworten.

Auch die Nutzer der deutschen Neobank Nuri sind direkt von dem Dilemma um Celsius bedroht, denn das Bitcoin Ertragskonto des Finanzdienstleisters basiert auf der Zusammenarbeit mit dem wankenden Krypto-Unternehmen. Die im Ertragskonto angelegten Bitcoin werden dazu vollständig an Celsius übertragen, was nun zur Folge hat, dass deutsche Krypto-Anleger momentan nicht mehr auf ihre BTC zugreifen können, die auf diesem Weg bei Nuri bzw. Celsius angespart sind. Im schlimmsten Fall müssen die Anleger sogar mit dem Totalverlust rechnen, denn die Bank sichert die Einlagen ihrer Kunden in diesem Worst-Case nicht ab. Ob und wann die deutsche Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin ihrerseits Ermittlungen einleitet, ist bisher unbekannt. Angesichts der Dringlichkeit bei den amerikanischen Kollegen, ist dies jedoch womöglich nur eine Frage der Zeit.

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