Kryptobranche kritisiert EU-Abstimmung über “ungehostete” Wallets

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Die Kryptobranche hat heftig auf die Abstimmung des Ausschusses des EU-Parlaments über ein Regulierungspaket reagiert, das strengere Regeln für Identitätsprüfungen und Geldwäschebekämpfung in Verbindung mit “nicht gehosteten” privaten Wallets vorsieht.

Die neuen Richtlinien würden Kryptodienstleister, also überwiegend Börsen, dazu verpflichten, die Identität von jedem zu überprüfen, der eine nicht gehostete Wallet verwendet. Außerdem müsste jede Transaktion, die 1.000 Euro oder 1.100 US-Dollar übersteigt, den Behörden gemeldet werden.

Der CEO von Coinbase Brian Armstrong zeigte sich auf Twitter sehr aufgebracht und zog Vergleiche mit Fiat, um zu verdeutlichen, wie absurd es wäre, eine Transaktion im Wert von über 1.000 Euro zu melden und zu verifizieren:

“Stellen Sie sich vor, die EU würde von Ihrer Bank verlangen, dass sie jedes Mal bei den Behörden meldet, wenn Sie Ihre Miete bezahlen, nur weil die Transaktion über 1.000 Euro liegt. Oder wenn Sie Ihrem Cousin Geld schicken, um ihm beim Einkaufen zu helfen, und die EU von Ihrer Bank verlangt, dass sie private Informationen über Ihren Cousin sammelt und überprüft, bevor sie Ihnen erlaubt, das Geld zu schicken.”

“Wie kann die Bank das überhaupt einhalten? Die Banken würden sich wehren. Genau das tun wir jetzt”, wie er hinzufügte.

Dieser Vorschlag wurde im Rahmen einer Änderung der Verordnung über Geldtransfers gemacht, über die der Ausschuss für Wirtschaft und Währung (ECON) und der Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres (LIBE) am Donnerstag abgestimmt haben.

Damit die neuen Regeln in Kraft treten können, müssen sie in einem Trilog zwischen dem EU-Parlament, dem Europäischen Rat und der Europäischen Kommission verabschiedet werden. Wenn es keine Einwände gibt, hätte die Kryptobranche neun bis 18 Monate Zeit, um die gesetzlichen Vorgaben vollständig zu erfüllen.

Pascal Gauthier ist der Vorsitzende und CEO von Ledger, dem bekannten Wallet-Anbieter, und kritisierte ebenfalls, das EU-Parlament habe die “Angst über die Freiheit gestellt”.

“Soeben wurde eine neue Verordnung verabschiedet, die den Weg für ein massives Überwachungsregime der europäischen Finanzwelt ebnet.”

Diese Nachricht hatte offenbar beträchtliche Auswirkungen auf den Bitcoin (BTC)-Kurs gehabt, da der Kurs in den letzten 24 Stunden um 4,5 Prozent gesunken ist und bei Redaktionsschluss bei 45.243 US-Dollar liegt. Ether (ETH) ist in diesem Zeitraum ebenfalls um 3,7 Prozent auf 3.282 US-Dollar gefallen.

Die europäische DeFi-Firma Unstoppable Finance bedauerte diese Nachricht und hofft, dass die Vorschläge in den geplanten Verhandlungen abgelehnt werden.

“Die Änderungen sind ein großer Rückschlag für die Kryptobranche in der EU und sollten in den Trilogen abgelehnt werden”, wie das Unternehmen erklärte.

In diesem Zusammenhang: EU und “MiCA”: Wie steht es um die Regulierung von digitalen Vermögenswerten?

Patrick Hansen, Leiter für Strategie und Geschäftsentwicklung bei Unstoppable Finance, äußerte auf Twitter ebenfalls Kritik und bezeichnete die Vorschläge als “große Enttäuschung und große Bedrohung für die Privatsphäre des Einzelnen”.

“Es sind nicht machbare Anforderungen im Hinblick auf die Verifizierung von Wallets und ungerechtfertigte Meldepflichten für Kryptounternehmen vorgesehen, die für EU-Bürger sowie für Unternehmen massive Nachteile mit sich bringen würden.”

Er erklärte, für Kryptodienstleister sei es schwierig, wenn nicht gar unmöglich, eine “nicht gehostete” Gegenpartei zu verifizieren. Er warnte, dass einige Unternehmen Transaktionen mit nicht gehosteten Wallets vollständig verbieten könnten, um die Vorschriften einzuhalten und sich rechtlich nicht in Gefahr zu bringen. Für andere, kleinere Unternehmen könnten die potenziellen Betriebskosten für die Einhaltung dieser Vorschriften zu teuer sein, so dass sie diese Aufgabe den größeren etablierten Unternehmen überlassen, was zu einer weiteren Konzentration auf den Markt führen würde.

Hansen sagte jedoch auch, er sei optimistisch, dass die Regeln in den Trilogverhandlungen zumindest gelockert werden könnten, da “einige Kommissions-/Ratsmitglieder Kritik” an den Vorschriften geäußert hätten.




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