Internationaler Währungsfonds (IWF) stellt „Kryptofizierung“ der Finanzmärkte fest

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Laut dem neuen Finanzstabilitätsbericht des Internationalen Währungsfonds (IWF) haben der Krieg in der Ukraine und die vorherige Coronakrise für eine dramatische Schieflage der globalen Finanzwelt geführt. Zudem erschweren rasante Änderungen im Bereich der Finanztechnologie und der Missbrauch von Kryptowährungen die wirtschaftliche Gesamtsituation.

Wie aus dem 104-seitigen Bericht des IWF hervorgeht, haben Pandemie und Krieg gar zu einer „Kryptofizierung“ von Schwellenländern geführt, denn auf Grund der Pandemie gab es hier zunächst ein erhöhtes Interesse an Spekulation, während Kryptowährungen danach zur Umgehung von Sanktionen gebraucht wurden. Allerdings sehen die Analysten die Nutzung von Krypto zur Sanktionsumgehung wegen zunehmender Regulierung und Compliance der Kryptobranche als wenig praktikabel an. Obwohl Krypto-Mixer, dezentralisierte Kryptobörsen und Anonymitäts-Kryptowährungen zu einem gewissen Grad zwar zur Umgehung genutzt werden könnten, wäre deren Brauchbarkeit angesichts geringer Liquidität jedoch begrenzt.

In diesem Zusammenhang sehen die Analysten das Mining von Kryptowährungen für sanktionierte Länder als indirekten Weg, um überschüssige Energiereserven zu veräußern, auch wenn derartige Zahlungsströme ebenfalls nur von geringer Größe sind. Auch für Länder, die befürchten, zukünftig von Sanktionen betroffen zu sein, werden Kryptowährungen als Reservewährung immer interessanter, denn Kryptowährungen sind deutlich schwieriger einzufrieren, wie der IWF meint.

Aus all diesen Punkten leitet der Bericht ab, dass es koordinierte Regulierungsbemühungen hinsichtlich Krypto geben müsse, um die daraus entstehenden Kapitalströme effektiv kontrollieren zu können. Auch der Ausbau von anderen digitalen Zahlungsmöglichkeiten könne in diesem Kontext helfen.

Allerdings mahnen die Experten gleichsam, dass die Regulierer es bisher nicht schaffen, mit den schnellen Entwicklungen im Bereich der Finanztechnologie mitzuhalten. So würden die Dezentralisierten Finanzdienstleistungen (DeFi) immer mehr Querverbindungen zur traditionellen Finanzbranche ziehen, da sich Finanzinstitute mehr und mehr in den neuen Markt trauen. Die fehlende Governance in der noch jungen Branche birgt jedoch beträchtliche Risiken für die Finanzstabilität und sorgt für rechtliche Unklarheit. Zudem wären die DeFi anfällig für Probleme im Bezug auf Liquidität und Hackerangriffe, jedoch sehen die Analysten auch den Vorteil, dass Dezentralisierte Finanzen für effizientere Märkte und mehr finanzielle Inklusion sorgen können.

Der IWF empfiehlt den Regulierern deshalb abschließend, sich auf bestimmte Eckpfeiler der DeFi zu konzentrieren, darunter Stablecoin-Herausgeber und zentralisierte Kryptobörsen. Zugleich müsse die Selbstregulierung innerhalb der Branche gezielt gefördert werden.

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